Unverbindlichkeit oder die Angst sich festzulegen

Unverbindlichkeit oder die Angst sich festzulegen

Ich lebe in München und war lange Single. Was ich häufig erlebte und auch meine Klienten berichten, ist, dass es eine Menge Unverbindlichkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen gibt.

Internetplattformen wie Tinder oder die Meeting App Spontacts bestätigen dieses Phänomen. Man hält sich alles offen. Erst ganz spät legt man sich fest und verweilt somit in einem bequemen Vielleicht. Es könnte ja noch eine bessere Veranstaltung oder ein besserer Partner auftauchen. Man hat ja nicht konkret zugesagt und kann sich schnell wieder aus der Verbindung lösen.

Diesen Vorteil erkaufen wir uns ziemlich teuer. Denn wer zulange wartet, steht am Ende alleine da. Dann sitzt man am Silvesterabend mit schlechtem TV Programm im Schlafanzug vorm Fernseher und redet sich das Szenario auch noch schön.

Wirklich glücklich und zufrieden wirken die wenigsten, die diese Unverbindlichkeit pflegen. Wozu legen sich diese Personen nicht fest? Es wird als Freiheit beschrieben. Man kann tun und lassen, was man will. Man muss sich nicht festlegen. Keiner kann von einem etwas erwarten, denn man hat ja nichts zugesagt.

In meiner Coachingausbildung sagte mein Mentor: "Claudia, in dem Du Dich festlegst, erhältst Du die größte Freiheit."

Ich glaubte ihm zwar, aber fühlen und nachempfinden konnte ich dies lange Zeit nicht. Denn eigentlich scheint es ja ein Paradoxon zu sein.

Gerade in Partnerschaft ist das Festlegen und nicht weiter Suchen die größtmögliche Freiheit. Nachvollziehen konnte ich das erst, als ich mich auf meinen Partner zu 100 % festgelegt und die Tür für Trennung geschlossen habe. Tagtäglich entscheide ich mich freiwillig und liebend gern für ihn und unsere Liebe.

Jetzt könnte man sagen, Claudia, Du hattest halt Glück. Ja und dafür bin ich dankbar. Allerdings habe ich viel gelernt, um meine Unverbindlichkeit aufgeben zu können. Und ich habe mich zu 100% commitet. Ferner habe ich mir jemanden gesucht, der meine Wünsche und Bedingungen in Partnerschaft gerne erfüllt und dessen Bedingungen und Wünsche ich gerne erfülle. Das geht meist nicht ganz von allein, sondern es bedarf eines Mindsets, das klar auf erfüllte Partnerschaft ausgerichtet ist.

Ein weiterer wesentlicher Schritt ist die Entscheidung: Scheitern ist keine Option! Entweder man geht durch den Streit und die Schmerzen gemeinsam durch oder man geht durch den Streit und die Schmerzen gemeinsam durch. Trennung steht nicht als Alternative zur Verfügung. So gehen die meisten Beziehungen eher auseinander als in die Auseinandersetzung. Sich mit sich und den Verletzungen aus der Vergangenheit zu beschäftigen, empfinden die meisten als Arbeit und schmerzhaft. Demnach ist Trennung einfacher zu ertragen.

Ich wünsche mir Menschen, die sich verbindlich festlegen, sei es auf einen Partner, auf das Singlesein, auf eine Verabredung, eine Veranstaltung oder sonst etwas. Und das dann zu 100% leben.

Willst Du herausfinden, warum Du Dich nicht festlegst, dann rufe an und vereinbare einen Termin.


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Claudia Miltenberger

Claudia Miltenberger ist Expertin für Partnerschaft für Singles und Paare und hat bereits zahlreiche Singles in erfüllte Partnerschaft begleitet und damit ihr Wissen unter Beweis gestellt. In diesem Blog erfährst Du mehr über ihre Expertise.